Demokratie leben!

>>Alle Informationen zum Auffrischungskur Demokratie leben finden Sie hier<<

Die drei Kommunen (Stadt Weilburg mit elf kleineren Ortschaften, die Gemeinde Löhnberg und der Marktflecken Merenberg) gehören zu einer ländlich geprägten Region. Der Großteil der hier lebenden, in einem Arbeitsverhältnis stehenden Menschen, pendeln zu ihrer Arbeit aus der Region. Große Firmen mit einer Mitarbeiterzahl über 200 gibt es nur eine. Kleine mittelständische Betriebe, Dienstleister und traditionelle Handwerksbetriebe sind in den Kommunen verortet.

Die Kernstadt Weilburg ist ein großer Schulstandort. Täglich reisen ca. 3500 Schüler/innen und ca. 500 Studierende in die Stadt. Das Angebot der Schulen reicht von Grundschule zur Haupt- und Realschule, sowie Gymnasium, integrierte Gesamtschule, Berufsschule mit Berufsfachschule, sowie eine Fachhochschule im technischen Bereichen mit ca. 500 Studierende. Einen besonderen Status hat die Windhofschule, als Schule für Lernhilfen. Bei einer Einwohnerzahl von ca. 5.300 Menschen in der Kernstadt erhöht sich an Schultagen die Bevölkerung in Weilburg um 66%.

Der Verkehrsknotenpunkt des ÖPNV (Bahnhof mit Busbahnhof) ist ein Platz an dem es immer wieder zu aggressiven Handlungen unter den Schülern kommt. Hier wird auch verstärkt Werbung von Gruppierungen wie "Der III. Weg" oder NPD vorgenommen. Konflikte die hier entstehen werden immer wieder mit in die Schule getragen und beeinflussen den Schulalltag im regulären Unterricht.

Aufgrund der Zunahme von Schüler/innen mit Migrationshintergrund kommt es zu gelegentlichen fremdenfeindlichen Anfeindungen. Hierbei wird sich oft an den sehr plakativen Parolen von Pegida und rechten Politikern orientiert und unreflektiert wiedergegeben.

Die letzten Wahlergebnisse der Europawahl 2019 sowie Landtagswahl 2018 zeigten eine deutliche Erhöhung der Stimmenanteile der AFD gegenüber der Kreiswahl im Jahr 2016. Teilweise konnte die AFD hier bis zu 5% dazu gewinnen, so dass sie einen Stimmenanteil von 14 - 16% in den drei Kommunen verzeichnen kann.

Junge Menschen informieren sich nicht mehr sehr stark über die öffentliche Berichterstattung der freien und unabhängigen Presse. Der Anteil der Abonnenten der regionalen Berichterstattungen und Tageszeitungen ist auf 25 - 30 % an der Gesamtzahl der Bevölkerung gesunken. Vorwiegend werden nur noch Informationen aus dem Internet und über Social Media eingeholt. Viele politisch extrem orientierte Gruppierungen nutzen dieses Medium um junge Menschen für sich zu vereinnahmen. Der Umgangston und die Reaktionen in den unterschiedlichsten Plattformen haben meist einen aggressiven, beleidigenden, entwürdigenden und diskriminierenden Charakter.
Dieser Umgang ist auf den Schulhöfen und in den Schulklassen immer öfter zu beobachten. Daher, so ist unsere Meinung, sollte konzentriert in den Schulen in den drei Gemeinden, an einem gemeinsamen Konzept gearbeitet werden, das dieser Entwicklung entgegenwirkt.

Auch zeigt sich in vielen Vereinen oftmals die Ablehnung gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund. Hier konnten in der zurückliegenden Förderphase Projekte umgesetzt werden, (z. B., Fachkräfte Fortbildung Kulturtoleranz und Integration, Mode international, Sport verbindet - Anders sein bringt Vielfalt -, Demokratie lebt durch Verstehen, usw.), die dazu führten, dass eine Offenheit entwickelt wurde, und einige der Menschen mit aktueller Fluchterfahrung sich in Vereine integriert haben.