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Tourist-Information Weilburg

Sehenswerte Bauwerke in der Stadt Weilburg

Bahnhofstraße Gesamtanlage

Kurz nach 1830 führte die notwendige Stadterweiterung zur Anlage der heute mit Bahnhofstraße bezeichneten Straße. Zu diesem Zeitpunkt war der Piseebau in Weilburg als Bauweise akzeptiert und so wurden hier zwischen 1837 und 1841 sechs Bauten in Piseebauweise errichtet.

Als erstes dieser Häuser wurde das dreistöckige Wohnhaus Bahnhofstraße 5 zusammen mit einem zweistöckigen Hinterbau, ebenfalls ein Piseebau, errichtet. Ein Eintrag diese Hauses im Brandkataster erfolgte erstmals am 28.12.1837. Bei einem 1958 erfolgten Umbau des Hauses wurde auch der ursprünglich in der linken Haushälfte nicht voll ausgeführte dritte Stock des Wohnhauses voll ausgebaut.

Erstmals am 31.12.1841 wurde das Haus Nr. 7 im Brandkataster eingetragen. Sehr wahrscheinlich wurde dieses Haus aber 1837 errichtet, das Baugesuch stammt vom 24.11.1836. Die Fassade des dreigeschossigen Wohnhauses ist fünfachsig und es wurde auch zu diesem Bau ein zweistöckiger Hinterbau in Piseebauweise erstellt.

Der Eintrag im Brandkataster erfolgte für das Haus Nr. 9 ebenfalls am 31.12.1841. Es ist möglich, dass auch dieses Haus einige Jahre davor gebaut wurde. Dieser Bau wurde abweichend von den übrigen Häusern nur zweigeschossig ausgeführt, wie bei den anderen Gebäuden wurde aber auch hier ein zweistöckiger Hinterbau ebenfalls in Piseebauweise errichtet.

Für das Haus Nr. 11 erfolgte der Ersteintrag im Brandkataster unter dem Datum vom 14.12.1842. Erbaut wurde dieses Haus unter der Leitung von W. J. Wimpf, dem Initiator des Piseebaus in Weilburg und Verfasser einer Schrift über den Piseebau. Da Wimpf in dieser 1836 erschienenen Erstschrift bereits eine Zeichnung der Fassade und eine kurze Beschreibung des Baus veröffentlichte, muss der Bau für den namensverwandten Carl Wimpf zwischen 1830 und 1836 erfolgt sein.

Das Erdgeschoss des dreistöckigen Hauses wurde in Bruchsteinmauerwerk erstellt, da sich die Rückseite des Hauses an einem steil ansteigenden Hang befindet. Die Straßenseite zeigt eine beachtenswerte architektonische Frontgestaltung. Die Hausmitte wird durch eine Doppelachse betont, über der sich das Kranzgesims zu einem kleinen Frontispiz öffnet. Die Fenster der Obergeschosse sind verdacht und im ersten Obergeschoss (pinao nobile) mit Konsolen versehen. Den Abschluss des obersten Geschosses bilden kleine Mezzaninluken und an den Giebelseiten befinden sich große Thermenfenster. Nicht aus der Bauzeit stammen die Kunstgussarbeiten des Balkon und der Oberlichttür. Zum Haus gehören ein in Piseebauweise erstellter zweistöckiger Anbau und ein Stallgebäude.

Das Haus Bahnhofstraße 13 wurde zwischen 1841 (Baugesuch vom 11.02.1841) und 1842 (Eintrag im Brandkataster vom 24.11.1842) erbaut. Das dreigeschossige Wohnhaus ist in sieben Achsen gegliedert. Über dem hohen Erdgeschoss führt eine Eckquaderung bis zum Dachgesims. Die ursprüngliche Fassadengestaltung wies im Erdgeschoss rundbogige Fenster auf, und die oberen waren mit Abschlüssen entsprechend den Nachbarhäusern versehen. waren. Die Rundbögen der Fenster wurden 1986 zugemauert, nur der Rundbogen des Portals blieb erhalten. Der Kunstgussbalkon von Buderus über dem Portal stammt aus der Bauzeit des Hauses. Ein dreistöckiger Piseebau gehört als Anbau zum Haus.

1841 wurde das Haus Nr. 15 errichtet. Das Baugesuch stammt vom 26.04.1841, der Ersteintrag in das Brandkataster vom 31.12.1841. Das Haus wurde als Fruchtspeicher geplant und erbaut, wegen seiner Lage war aber die Gestaltung einer Wohnhausfassade vorgeschrieben. Nach einem Besitzerwechsel beantragte der neue Eigentümer am 30.06.1851 den Umbau des als Speicher genutzten Gebäudes zu einem Wohnhaus. Bei dem dreistöckigen und in fünf Achsen gegliederten Bau entsprechen Rahmung und Verdachungssturz der Fenster in den beiden Obergeschossen exakt jenen des Hauses Nr. 11. Eine Besonderheit sind die kunstvollen Konsolen und kleinen Kopfmasken am Traufgesims. Die zum Haus gehörende zweistöckige Waschküche und einstöckige Scheuer wurden ebenfalls in Piseebauweise errichtet.

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