Barrierefreie Wege am Friedhof Gaudernbach erweitert

Auszubildende der Firma Schütz verlegen Pflaster und erlernen Handwerk am Objekt

Die Stadt Weilburg baut weiter die Barrierefreiheit an den Friedhöfen aus. Nachdem vor wenigen Wochen die Zuwegung auf dem Friedhof in Odersbach mittels einer Rampenanlage barrierefrei gestaltet wurde, sorgt jetzt auch am Friedhof in Gaudernbach eine Erweiterung der Wege für barrierefreies Erreichen der Gräber. Das Besondere bei der jüngst fertiggestellten Maßnahme: sie wurde ausschließlich von Auszubildenden der Firma Wilhelm Schütz aus Gaudernbach ausgeführt. Vor Ort stellten Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch, von der Firma Wilhelm Schütz Geschäftsführer Maximilian Schütz, Prokurist Sascha Schuwald und Disponent Jörg Schwarz sowie von der Stadtverwaltung Weilburg Bauamtsleiter Roger Schmidt und der Sachbearbeiter für das Friedhofswesen Jörg Förger die Baumaßnahme vor.

„Learning by doing“ heißt es bei diesem beispielhaften Projekt, denn hier sind nicht nur neue, gepflasterte Wege entstanden, sondern junge Auszubildende konnten ihr Handwerk direkt am Objekt erlernen und vor Ort anwenden. „Das ist das Ergebnis einer erfolgreichen Kooperation, die vor allem durch das große Engagement der Firma Wilhelm Schütz zustande gekommen ist“, freute sich Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch und lobte die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Gaudernbacher Firma. Vor sechs Jahren habe es bereits ein ähnliches Projekt gegeben, bei dem ebenso die Lehrlinge der Firma Wilhelm Schütz mit der Pflasterung des Hauptweges am Friedhof Gaudernbach den Ausbau der Barrierefreiheit erfolgreich umgesetzt hätten. „Wir gehen den Weg des barrierefreien Ausbaus im wahrsten Sinne des Wortes konsequent weiter. Nachdem die Stadt Weilburg zuletzt die Wege an den Friedhöfen in Bermbach, Waldhausen und Kirschhofen ausgebaut hat, wird demnächst auch am Friedhof der Kernstadt die Barrierefreiheit weiter im Fokus stehen“, kündigte er an. Er schilderte auch, dass neben der klassischen Erdbestattung immer öfter auch alternative Bestattungsformen gefragt würden, welche die Stadt Weilburg an ihren Friedhöfen in vielfältiger Form auch anbietet. In Gaudernbach können Urnenwiesengräber, Baumgrabstätten, Urnengräber und Urnenwände für die Bestattung gewählt werden.

Die Friedhöfe sollen auch Menschen, die auf Gehhilfen angewiesen sind und mit einem Kinderwagen dort sind, uneingeschränkt zugänglich gemacht werden, da sie oft auch als Orte zum Verweilen und einander begegnen eine soziale Funktion haben, so der Bürgermeister. Dazu würden am Friedhof in Gaudernbach zwei Bänke aufgestellt werden, die der TUS Gaudernbach und der Narrenclub Gaudernbach gespendet haben, kündigte Sascha Schuwald, der in beiden Vereinen aktiv ist, an. Maximilian Schütz dankte der Stadt Weilburg für die Möglichkeit, seine Lehrlinge eigenständig die Baumaßnahme ausführen zu dürfen. Hier seien Fehler erlaubt, denn die Lehrlinge könnten eigenverantwortlich am Objekt lernen und das Ergebnis ihrer Arbeit sehen. Er berichtete auch, dass der Polier, der die Baustelle leitete, bereits im wohlverdienten Ruhestand sei, die Lehrlinge jedoch gerne bei diesem Projekt begleitet habe. So funktioniere Wissenstransfer. „Das ist eine wichtige Arbeit, die sehr viel Spaß macht und wir fördern unsere Auszubildenden gerne“, sagte Maximilian Schütz. Jeder, der Interesse an einer Ausbildung bei der Firma Wilhelm Schütz habe, sei herzlich eingeladen sich zu bewerben, ergänzte er. „Handwerk hat goldenen Boden und den Handwerkern stehen alle Türen offen. Eine Vielzahl an Möglichkeiten wartet darauf, auch in unserer heimischen Region wie bei der Firma Wilhelm Schütz genutzt zu werden“, bestätigte der Bürgermeister. „Herzlichen Dank allen Mitwirkenden für das Engagement, sowie an den Ortsbeirat, der die Maßnahme bereits letztes Jahr angestoßen hatte“, sagte Dr. Johannes Hanisch abschließend.

Insgesamt wurden innerhalb der rund zwei wöchigen Bauzeit durch insgesamt elf Lehrlinge 250 Quadratmeter Pflaster verlegt. Dazu wurden 120 laufende Meter Tiefbordsteine neu verlegt und weitere 50 Meter reguliert, die in die Jahre gekommen waren und sich abgesenkt hatten. Die Maßnahme beläuft sich finanziell lediglich auf 28.560 Euro, da es sich dank des Engagements der Firma Wilhelm Schütz für die Barrierefreiheit des Friedhofs Gaudernbach um eine Lehrbaustelle handelte.