Stadt lässt weiteres historisches Kulturdenkmal aufwerten
Ein weiterer Brunnen in Weilburg ist restauriert worden und erstrahlt in neuem Glanz: Der Karlsbergbrunnen. Er liegt etwas versteckt am Steilhang des Karlsberges, auf der linken Seite entlang der Straße hinauf zum Schmittbachweg. Das klassizistische Brunnenhäuschen ist als hessisches Kulturdenkmal in der Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland verzeichnet und wird auf die Zeit um das 18. Jahrhundert datiert. Ursprünglich stand der Karlsbergbrunnen auf der gegenüberliegenden Seite, dem um 1720 als „Großbornberg“ bezeichneten Hang. Der Brunnen wurde aus verkehrstechnischen Gründen bei Straßenarbeiten auf die andere Seite versetzt und liegt seitdem trocken. Im Jahr 2002 hatten Mitglieder der Bürgerinitiative Alt-Weilburg den Karlsbergbrunnen in Eigenleistung optisch aufgewertet. Jedoch war der Karlsbergbrunnen seitdem sehr in die Jahre gekommen, die Farbe war abgeblättert und verblasst und er wies größere Fehlstellen sowie offene Fugen auf, sodass hier dringender Handlungsbedarf für den Erhalt des Brunnens bestand.
Nachdem die Maßnahme mit der Denkmalschutzbehörde des Landkreises Limburg-Weilburg abgestimmt worden war, wurde der Auftrag an den Freienfelser Bildhauer und Steinmetz Sven Müller vergeben. Wie Sven Müller berichtet, habe er zunächst den Brunnen freilegen und die Schadstellen an der Zementverdachung reparieren müssen. An der Eingangstreppe habe er die Stufen begradigt und das Zementpflaster neu verlegt. Den Brunnen habe er zunächst geschliffen und die alte Kalkfarbe abgestoßen. Anschließend habe er den Brunnen komplett neu gestrichen und lasiert, sodass die Oberflächen nun für einige Jahre gut geschützt sind.
"Es ist uns wichtig, unsere historischen Brunnen zu erhalten und sie gut zu pflegen", sagt Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch. Die Stadt Weilburg habe die Brunnen stets im Blick, schildert er weiter. Unter den zuletzt restaurierten Brunnen seien der Leidner-Brunnen am Rathaus, der Brunnen am König-Konrad-Platz, der Kubacher Dorfbrunnen sowie der Waldhäuser Brunnen in der Bergstraße und auch der Laufbrunnen in Drommershausen, der erst vor einem knappen Jahr umfassend saniert wurde, zu nennen. „Den Erhalt vieler Brunnen in der Stadt verdanken wir auch der Bürgerinitiative Alt-Weilburg e.V.“, berichtet Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch. Diese habe sich oftmals auch finanziell am Erhalt der Kulturdenkmäler beteiligt. Auch die besondere Qualitätsarbeit von Sven Müller sei hervorzuheben, er habe in den vergangenen Jahren viele städtische Brunnen restauriert und immer hervorragende Ergebnisse geliefert. Als weiterer Schritt sei die Restaurierung des Neptunbrunnens auf dem Weilburger Marktplatz geplant, dies werde eine sehr umfangreiche und kostenintensive Maßnahme werden, kündigte Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch an. Die Gesamtkosten für die Restaurierung des Karlsbergbrunnens beziffert die Stadt mit Kosten in Höhe von rund 5.000 Euro.