Stadtrelief ist neue Attraktion auf dem Weilburger Marktplatz

Modell bildet Stadt im Miniaturformat ab und bietet einen Überblick über die gesamte Altstadt

Auf dem Weilburger Marktplatz konnte eine neue Attraktion eingeweiht werden: Ein Stadtrelief, das Weilburg im Maßstab 1:500 abbildet und einen Überblick über die gesamte Altstadt um die Lahnschleife bietet. Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch stellte das Stadtrelief im Miniaturformat der Öffentlichkeit vor. Es ist aus Bronze, in Handarbeit gefertigt und zeigt eindrucksvoll die besonderen Gebäude und Plätze wie den Marktplatz mit Schloss und Schlosskirche, den Schiffstunnel, die Steinerne Brücke und viele weitere Hotspots der historischen Stadt. „Das Stadtrelief macht nicht nur die topografische und geografische Lage Weilburgs deutlich, man bekommt auch einen guten Überblick über die Anordnung der einzelnen Baudenkmäler. Insbesondere Menschen mit Sehbehinderung können die Stadt nun ertasten und erfühlen“, sagte Dr. Johannes Hanisch. Reliefbauer Felix Brörken habe dabei auch auf die Barrierefreiheit geachtet, indem die Brailleschrift die Bezeichnung der Weilburger Monumente übersetzt und auch Menschen mit Rollstühlen nah an das Relief herankönnen, ergänzte der Bürgermeister. Dazu wurde der Sockel aus Mainsandstein, den die heimische Firma Bördner aus Waldhausen setzte, extra schlanker als das Relief ausgewählt.

Bei der Einweihung war auch der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer, der vor zwei Jahren bereits den Förderbescheid zum Projekt überreichte, dabei. Von LEADER und der Regionalentwicklung des Landkreises kamen Andreas Leber, Carolin Debus, Andreas Höfner und Sabine Abel. Auch der ehemalige Bürgermeister Hans-Peter Schick, der zu seiner Amtszeit in 2014 die Idee des Reliefs aufgeworfen hat und jetzt als Stadtführer Weilburg von oben im Kleinformat allen Besucherinnen und Besuchern näherbringen wird, war dabei. Vom Geschichtsverein kamen der Vorsitzende Christian Radkovsky, sein Stellvertreter Matthias Knaust und Holger Redling sowie Pfarrer Guido Hepke und weitere Mitglieder. Sie überbrachten einen Spendenscheck in Höhe von 3000 Euro. Vom Kur- und Verkehrsverein waren Geschäftsführerin Claudia Ufken und Stadtführerin Claudia Seibold dabei, der KVV beteiligt sich mit 5000 Euro an dem Projekt. Der Rotary-Club war durch Henning Prüßner vertreten, die Rotarier haben 3500 Euro aus dem Erlös des diesjährigen Entenrennens für das Stadtrelief beigesteuert. Seitens der Politik nahmen Ute Franz, Hans-Werner Bruchmeier und Wolfgang Reiser an der Einweihung teil und vom Stadtmarketing waren Patricia Mockenhaupt und Elena Weber vor Ort und auch Hartmut Bördner vom gleichnamigen Unternehmen.

 

„Es gibt kaum eine Stadt hier in der Region, die besser geeignet wäre für dieses Projekt, daher freut es mich sehr, dieses mit dem LEADER-Förderprogramm unterstützt zu haben“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer. Christian Radkovsky führte aus, dass das Stadtrelief die Geschichte mit allen Sinnen begreifbar mache und betonte die Bedeutung des Projektes auch für den Geschichtsverein: „Bei rund 100 Mitgliedern und einem Jahresbeitrag von 24 Euro, sind 3000 Euro eine nicht unbedeutende Summe für unseren Verein. Es ist schön zu sehen, wie sich die Idee von damals nun zu einem tollen Ergebnis entwickelt hat“. Henning Prüßner vom Rotary-Club lobte die vielen Projekte mit der Stadt Weilburg. Die Fördergelder würden aus Erlösen des Entenrennens aber auch durch einen Verkaufsstand am Weilburger Weihnachtsmarkt generiert werden. Somit könnten alle Bürgerinnen und Bürger daran teilnehmen und Projekte wie diese durch einen Loskauf unterstützen.

„Am Anfang im Jahr 2014 stand das Wir, das auch heute noch genauso stattfindet“, sagte Hans-Peter Schick. Alle Partner würden dahinterstehen und das Relief verschaffe einen guten Überblick. Claudia Ufken und Claudia Seibold freuten sich ebenso über die Realisierung des Stadtreliefs und sagten, dass das Relief bereits bei Stadtführungen das Interesse der Gäste wecke und wunderbar in die unterschiedlichsten Stadtführungen eingebunden werden können.

Rund 10 Monate hat Reliefbauer Felix Brörken an dem Projekt gearbeitet und es aus 10er Zinnbronze komplett in Handarbeit gefertigt. Höchste Detailtreue ermöglichte ein aufwendiges Wachsausschmelzverfahren, als Besonderheit und gleichzeitig Schwierigkeit beim Weilburger Modell beschrieb Brörken die besondere Lage, vor allem die Schlossanlage mit ihrer Lage am Hang. Die Kosten für das Stadtrelief belaufen sich auf rund 35700 Euro, die sich die Stadt nach Abzug der LEADER-Förderung mit dem Geschichts-Verein, dem Kur- und Verkehrsverein sowie dem Rotary-Club teilt.

„Das Gemeinschaftsprojekt stellt eindrucksvoll unter Beweis, wie sehr wir alle für unsere historische und bemerkenswerte Stadt stehen“, sagte Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch und dankte allen, die das Projekt angestoßen, begleitet, finanziell gefördert und umgesetzt haben.